Wanderwochenende im Donaubergland

Unser Wanderwochenende führte in diesem Jahr unter der Leitung von Andrea Philippi und Peter Merkle ins Donaubergland der Schwäbischen Alb.

Nachdem am Freitag im Berghaus Knopfmacher in Fridingen die Zimmer bezogen waren, wurden wir gleich auf einer Donau-Kanufahrt körperlich gefordert. Dabei genossen wir die beeindruckende Landschaft des Naturpark Obere Donau. Die blattgrünen Zweierkanadier glitten auf der noch schmalen Donau dahin und es gab jede Menge an Wasservögeln, Blumen, Libellen und vielem mehr zu sehen. Hier, im Kreis Sigmaringen, ragten beiderseits der Donau imposante Felsnadeln und Kalkwände (die höchsten in einem deutschen Mittelgebirge) empor.

Nach dem anstrengenden Tag war das gemeinsame Abendessen in der Wohlfühlherberge Berghaus in Fridingen ein Genuss. So fühlte sich auch an beiden Abenden ein harter Kern der Ausflügler in feucht-fröhlicher Gesellschaft bis Mitternacht in der geräumigen Herberge pudelwohl.

Am Samstag war Inzigkofen der ideale Startpunkt für unsere 10 Kilometer lange Wanderung in die fast unberührte Natur. Die Outdoor-Enthusiasten erlebten eine idyllische Landschaft mit Felstürmen, Talblicken und umgestürzten Bäumen. Am Abend stand die Besichtigung der Biselli-Farm in Leibertingen auf dem Plan. Hier wurden uns Technik und Fauna geboten. Es gab ein Museum mit historischen Porsche-Traktoren und anderen Oldtimern. Die Tierfreunde konnten eine Herde von Texas-Longhorn-Rindern bestaunen. Anschließend wurde im Gasthaus zum Adler zu Abend gegessen.

Am Sonntag stand Geschichte und Kultur auf dem Programm. Im Campus Galli, bei Meßkirch, besuchten wir eine Klosterstadt-Baustelle. Das Betreten dieser Baustelle ist nicht nur gestattet, sondern sogar erwünscht. Hier wird in einem Waldstück der weltberühmte St. Galler Klosterplan in die Tat umgesetzt. Und heute arbeiten hier Handwerker ohne Strom und heutige Werkzeuge, nur mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts, denn der Plan wurde vor 830 n.Chr. erstellt. Ochsen ziehen Steinladungen zur Baustelle, Holzbalken werden mit Äxten behauen und aus der Schmiede ertönt der klingende Ton des Ambosses. Noch viele Jahrzehnte wird es dauern bis die große Kirche, Handwerkerhäuser, Stallungen und Vieles mehr mit mittelalterlichen Mitteln fertig gestellt sein werden. Entlang des Rundwegs konnte man den Handwerkern zusehen und ihnen bei ihrer Arbeit helfen, so zum Beispiel Steine behauen, Kleider nähen und Wolle spinnen.

Nach dieser Zeitreise ins Mittelalter, die immer wieder empfehlenswert ist, nahmen wir unser neuzeitliches Mittagessen (z.B. köstliche Burger) ein und verließen dann wieder die traumhafte Naturkulisse des gastlichen Donauberglands in Richtung Heimat, voll bespickt mit neuem Wissen über Flora, Fauna, Natur und Geschichte.

Text: Wolfgang Bock